Was sind Transfette? Die schädlichste Form von Speisefett und wie man sie vermeiden kann

Transfette sind in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Sie werden mit Herzkreislauferkrankungen und einer höheren Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Doch was sind Transfettsäuren und wie lassen sie sich vermeiden?

Transfette
Backwaren und Frittiertes gelten als Hauptquellen für Transfette. Bild: Hans Benn/Pixabay
Lisa Seyde
Lisa Seyde Meteored Deutschland 4 min

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und stellen mehr als ein Drittel aller vorzeitigen Todesfälle pro Jahr dar, Schätzungen der WHO zufolge mehr als 278.000 Todesfälle. Seit einigen Jahren wird die erhöhte Aufnahme von Transfettsäuren – über 1 Prozent der Gesamtenergieaufnahme – mit koronaren Herzerkrankungen und erhöhter Sterblichkeit in Verbindung gebracht.

Transfettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, deren Molekülstruktur z. B. durch lebensmittelchemische Prozesse verändert wurde. Transfette sind in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten und gelten im Gegensatz zu normalen ungesättigten Fettsäuren als gesundheitsschädigend. Ein positiver Nutzen ist nicht bekannt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun einen Bericht über die Fortschritte bei der weltweiten Eliminierung von Transfetten veröffentlicht. Im Jahr 2023 hatten insgesamt 53 Länder bewährte Verfahren zur Bekämpfung von industriellen Transfetten in Lebensmitteln eingeführt. Die Richtlinien haben die Lebensmittelumgebung für 3,7 Milliarden Menschen, das sind 46 Prozent der Weltbevölkerung, seit dem Jahr 2018 erheblich verbessert, was jährlich etwa 183.000 Leben retten könnte.

Hauptquellen für Transfettsäuren

Transfette sind einerseits enthalten in industriell gefertigten Lebensmitteln wie Backwaren, Fertiggerichte, Süßwaren und Snacks wie Chips, Flips oder Popcorn. Dazu kommen Lebensmittel tierischen Ursprungs, vor allem Fleisch, Milch und Milchprodukte, Margarine und Butter. Als dritte Gruppe können Frittiertes und Gebratenes gelten, wozu auch Fast Food oder Pommes Frites gehören. Vor allem Frittiertes und Backwaren gelten als Hauptquellen für Transfette.

Der Ersatz von Transfettsäuren durch gesündere Fette und Öle rettet Leben, beugt Krankheiten vor und senkt die Kosten für die Gesundheitsversorgung.

Schädlich sind Transfettsäuren, weil sie den LDL-Spiegel im Blut erhöhen (schlechtes Cholesterin) und das gesundheitsfördernde HDL im Blut senken (gutes Cholesterin). Dadurch wird das Risiko für Arteriosklerose sowie für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.

So kann man Transfette vermeiden

Abgesehen vom Verzicht transfetthaltiger Lebensmittel sollte man auch bei der Zubereitung von Speisen einige Regeln beachten. Beispielsweise werden zum Braten und Kochen raffinierte und hitzestabile Öle und Fette mit hohem Rauchpunkt über 160 °C empfohlen.

Dazu gehören Butterschmalz, Ghee, Kokosfett und natives Olivenöl extra vergine mit einem Rauchpunkt zwischen 180 und 205 °C sowie raffinierte Öle aus Maiskeim, Sonnenblumen, Erdnuss, Soja und Raps mit einem Rauchpunkt über 160 bis 180 °C.

Kartoffelchips
Transfette sollten nicht mehr als 1 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr ausmachen. Bild: Werner Weisser/Pixabay

Eher ungeeignet ist Öl aus Weizenkeimen oder kaltgepresstem Raps. Leicht verderbliche Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht zu hoch erhitzen. Gehärtetes, teilgehärtetes und hydriertes Pflanzenfett sollten vermieden werden. – Butter sollte beim Erhitzen nicht braun werden, da dies ein Zeichen für gesundheitsschädliche Oxidation ist.

Internationale Bemühungen gegen die Verwendung von Transfettsäuren

Die meisten Todesfälle wegen Transfettsäuren ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Trotz vielversprechender Fortschritte sind weltweit mehr als 4 Milliarden Menschen weiterhin der Chemikalie ausgesetzt, wobei die höchste Belastung in den Regionen Afrika und Westpazifik verzeichnet wird.

Die Eliminierung von Transfetten ist erreichbar, erschwinglich und lebensrettend, und die WHO wird die Mitgliedstaaten auf ihrem Weg zu diesem Ziel weiterhin unterstützen.

Das Ziel der WHO, Transfette vollständig aus der globalen Lebensmittelversorgung zu verbannen, wurde zwar noch nicht vollständig erreicht, doch wurden bereits bedeutende Fortschritte erzielt. Durch acht weitere Länder, welche die WHO- Richtlinien umsetzen, könnten bereits 90 Prozent der weltweiten Todesfälle, die mit Transfettsäuren in Verbindung gebracht werden, vermieden werden.