Was sind die rätselhaften Braunen Zwerge? Ein kosmisches Rätsel

Weder Planet noch Stern, doch faszinierend wie beides: Braune Zwerge sind das schräge Mittelmaß im Universum.

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Braune Zwerge: Kosmische Zwitterwesen, die weder Planeten noch Sterne sind, aber trotzdem die Galaxie faszinieren.
Leon Beurer
Leon Beurer Meteored Deutschland 3 min


Braune Zwerge sind das Mittelding zwischen einem Gasriesen wie Jupiter und einem echten Stern. Ihre Masse liegt zwischen 12 und 80 Jupitermassen, was sie schwerer macht als die größten Planeten, aber nicht schwer genug, um die Kernfusion dauerhaft aufrechtzuerhalten, die Sterne leuchten lässt. Doch trotz ihrer Größe und Masse strahlen sie nicht wie echte Sterne – eine Art kosmisches Rätselkind, das aus jeder Definition fällt.

Ein Licht, das schnell verlischt

Braune Zwerge geben Strahlung ab, aber nicht, weil sie wie Sterne Wasserstoff in Helium umwandeln. Stattdessen kommt ihr Glühen von der Restwärme, die sie bei ihrer Entstehung gespeichert haben. Diese Hitze schwindet mit der Zeit: Junge Braune Zwerge strahlen in einem leuchtenden Rot, doch mit zunehmendem Alter verblassen sie zu Magenta und schließlich zu infrarotem Licht, das nur mit speziellen Teleskopen sichtbar ist. Sie enden als kalte, dunkle Objekte – mehr Schatten als Licht.

Kurzzeitige Fusion – ein kleiner Sternmoment

Eine Sache unterscheidet Braune Zwerge jedoch von Planeten: Sie können für eine kurze Zeit Deuterium fusionieren. Deuterium ist eine besondere Form von Wasserstoff, mit einem Proton und einem Neutron. Diese Art der Fusion liefert ihnen kurzzeitig Energie – ein "Sternenmoment", der aber nur ein paar Millionen Jahre dauert. Danach ist das gesamte Deuterium verbraucht, und die Braunen Zwerge kühlen endgültig aus.

Warum sie so klein bleiben

Obwohl sie massereicher sind als Jupiter, sind Braune Zwerge in der Größe kaum größer. Warum? Im Gegensatz zu Sternen fehlt ihnen eine starke Energiequelle, die ihren inneren Druck erhöht und sie aufbläht. Stattdessen wirken exotische physikalische Kräfte wie der sogenannte Entartungsdruck. Dieser sorgt dafür, dass Braune Zwerge trotz ihrer großen Masse relativ kompakt bleiben. Sie sind also „kleine Riesen“, die schwer, aber winzig wirken.

Was passiert mit ihnen am Ende?

Nach ihrer kurzen, fusionsbetriebenen Jugend führen Braune Zwerge ein unauffälliges Leben. Sie kühlen langsam ab, strahlen immer weniger Licht aus und werden zu dunklen, kalten Objekten, die durch die Galaxie driften. Es ist ein leises, fast unsichtbares Ende, aber gerade diese mysteriöse Natur macht sie für Astronomen so faszinierend.

Braune Zwerge sind der Beweis, dass das Universum nicht in klare Kategorien passt. Sie sind zu schwer, um Planeten zu sein, und zu leicht, um echte Sterne zu werden. Ihre einzigartige Existenz macht sie zu spannenden Studienobjekten – und erinnert uns daran, dass das Universum oft komplizierter ist, als wir denken.