Kürzlicher Cannabis-Konsum: Studie zeigt dramatische Einbußen bei der Gehirnleistung!
Eine neue Studie enthüllt besorgniserregende Ergebnisse: Häufiger Cannabisgebrauch, sowohl kürzlich als auch langfristig, könnte die Gehirnleistung erheblich beeinträchtigen – mit Folgen für Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten.
In einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht wurde, untersuchten Joshua L. Gowin und Kollegen die Auswirkungen von kürzlichem und lebenslangem Cannabisgebrauch auf die Gehirnfunktion bei jungen Erwachsenen.
Die Ergebnisse dieser umfassenden Untersuchung bieten wertvolle Einblicke in die langfristigen Auswirkungen von Cannabis auf kognitive Prozesse und die Gehirnaktivität.
Methodik und Studiendesign: Einblick in die Untersuchung
Die Studie umfasste 1003 Teilnehmer (470 Männer, 533 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 28,7 Jahren.
Zu den Aufgaben gehörten Arbeitsgedächtnis, motorische Funktionen und die Verarbeitung sozialer Informationen.
Der Einfluss von kürzlichem Cannabisgebrauch wurde durch Urintests ermittelt, während die Auswirkungen von lebenslangem Konsum anhand der Häufigkeit und Dauer des Gebrauchs analysiert wurden.
Kürzlicher Cannabisgebrauch: Signifikante Auswirkungen auf das Arbeitsgedächtnis
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass kürzlicher Cannabisgebrauch (n = 120, positiv auf THC getestet) mit einer signifikant geringeren Gehirnaktivität während einer Arbeitsgedächtnisaufgabe in Verbindung stand.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die unmittelbaren Auswirkungen von Cannabis auf die kognitive Leistungsfähigkeit, da die Aktivierung signifikant geringer war als bei den nicht-konsumierenden Teilnehmern (p < 0,001). Dieser Befund hebt hervor, dass der Konsum von Cannabis innerhalb weniger Tage vor einer kognitiven Aufgabe die Hirnaktivität und damit die kognitiven Fähigkeiten negativ beeinflussen kann.
Langfristiger Cannabisgebrauch: Langfristige Veränderungen in der Gehirnaktivität
Interessanterweise wurde auch der langfristige Cannabisgebrauch mit einer signifikanten Reduktion der Gehirnaktivität in Verbindung gebracht, und zwar unabhängig vom kürzlichen Konsum.
Teilnehmer, die mehr als 1000 Konsumeinheiten über ihren Lebenszeit konsumiert hatten oder eine Diagnose der Cannabisabhängigkeit aufwiesen, zeigten eine mittlere Effektstärke von Cohen’s d = -0,28 (95% CI, −0,50 bis −0,06) bei der Arbeitsgedächtnisaufgabe.
Korrelationen mit Intelligenz und Bildungserfolg: Langfristige Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit
Die reduzierte Hirnaktivierung bei der Arbeitsgedächtnisaufgabe war signifikant mit der Intelligenz und dem Bildungserfolg der Teilnehmer korreliert (ρ > 0,13; p < 0,001).
Diese Erkenntnisse unterstreichen, dass die betroffenen Gehirnregionen eine zentrale Rolle für kognitive Fähigkeiten wie Problemlösungsvermögen und Arbeitsgedächtnis spielen.
Interessanterweise zeigte sich bei den anderen sechs getesteten kognitiven Aufgaben, die eine Vielzahl von Fähigkeiten umfassten, keine signifikante Beeinträchtigung der Hirnaktivität durch Cannabisgebrauch.
Langfristige neurologische Folgen des Cannabisgebrauchs
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl kürzlicher als auch lebenslanger Cannabisgebrauch mit signifikanten Unterschieden in der Gehirnfunktion während kognitiver Aufgaben verbunden ist.
Diese Ergebnisse erweitern das Verständnis über die kognitiven Folgen des Cannabisgebrauchs und liefern wichtige Hinweise für zukünftige Forschungsarbeiten zu den langfristigen neurologischen Auswirkungen von Drogenkonsum.
In der Studienveröffenlichung werden alarmierende Trends beim Cannabisgebrauch in den USA aufgelistet
Trend | Details |
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Potenzsteigerung der Cannabisprodukte | Die Potenz von Cannabisprodukten hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, was das Risiko für Nebenwirkungen erhöht. |
Zunahme des Konsums | In den USA geben über 18% der Erwachsenen an, regelmäßig Cannabis zu konsumieren, was eine signifikante Zunahme im Vergleich zu früher darstellt. |
Zunahme von Cannabisgebrauchsstörungen | Etwa 9,5% der Konsumenten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Abhängigkeit. |
Cannabisbezogene Verkehrsunfälle | In Staaten mit legalisiertem Cannabis hat sich die Rate der cannabisbedingten Verkehrsunfälle um bis zu 30% erhöht. |
Gesundheitsrisiken | Häufiger Cannabisgebrauch ist mit einem erhöhten Risiko für das Hyperemesis-Syndrom und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, mit einem bis zu 2,5-fachen Risiko bei starkem Gebrauch. |
Quelle
Gowin JL, Ellingson JM, Karoly HC, et al. Brain Function Outcomes of Recent and Lifetime Cannabis Use. JAMA Netw Open. 2025;8(1):e2457069. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.57069.