Sensationelle Entdeckung im Weltraum: Astronomen lüften das Geheimnis der "seltsamen Radiokreise"!
Seit 2019 faszinieren und verwirren die "seltsamen Radiokreise" (ORCs) Astronomen weltweit. Diese mysteriösen Ringe, die bei Himmelsdurchmusterungen in Radiowellen auftauchen, scheinen größer als Galaxien zu sein und ließen die Wissenschaftswelt rätseln.
Auf der Tagung der American Astronomical Society in New Orleans, präsentierte eine Forschergruppe eine bahnbrechende Entdeckung, die einen spektakulären Einblick in die Entstehung dieser faszinierenden Phänomene gewährt.
ORCs: Eine merkwürdige Erscheinung in den Weiten des Alls
Die "seltsamen Radiokreise" (ORCs) sorgen seit ihrer erstmaligen Entdeckung im Jahr 2019 für rege Diskussionen unter Astronomen. Das Australian Square Kilometre Array Pathfinder (ASKAP), bestehend aus 36 Radioschüsseln mit je 12 Metern Durchmesser, identifizierte diese ungewöhnlichen Ringe erstmals. Trotz intensiver Forschung wurden bisher nur weniger als ein Dutzend ORCs gefunden, und ihre Natur blieb weitgehend undurchsichtig. Einige Wissenschaftler vermuteten, dass sie durch Trümmer entstehen könnten, die sich von einer Supernova-Explosion in unserer eigenen Galaxie ausbreiten. Doch eine im Oktober 2023 veröffentlichte Arbeit von Forschern, darunter Sumit Sarbadhicary von der Ohio State University, verglich sechs ORCs mit Modellen von Supernovae-Resten und identifizierte nur einen passenden Kandidaten.
Die meisten Astronomen sind der Ansicht, dass ORCs große, weit entfernte Objekte sind, die häufig eine Galaxie in ihrem Zentrum einzuschließen scheinen. Viele Galaxien beherbergen supermassive Schwarze Löcher in ihrem Zentrum, die Materie verschlingen und Jets von Material in entgegengesetzte Richtungen ausstoßen können. Diese Jets können in Radiowellen als zwei riesige Lappen erscheinen, wenn sie auf das Gas um die Galaxie treffen. Galaxien können auch Trümmer ausstoßen, wenn ihr zentrales Schwarzes Loch einen ganzen Stern verschlingt oder wenn Galaxien verschmelzen und zwei Schwarze Löcher miteinander verschmelzen. Allerdings hatten die Astronomen Schwierigkeiten, diese Erklärungen zu stützen, da die Radioemissionen der ORCs keine charakteristischen Merkmale aufweisen und sie offenbar kein Licht in anderen Wellenlängen emittieren.
Eine gewaltige Sternexplosion vor einer Milliarde Jahren: Der Ursprung der ORCs enthüllt
Eine mögliche Erklärung für die ORCs tauchte auf, als Alison Coil von der University of California, San Diego, und ihr Team das ORC4 genannte Objekt genauer untersuchten. Mit dem Keck-Teleskop in Hawaii beobachteten sie fluoreszierendes Licht von Sauerstoffatomen (OII), das normalerweise entsteht, wenn ultraviolettes Licht von jungen, hellen Sternen Sauerstoff in umgebenden Gaswolken ionisiert. Das Team stellte fest, dass das OII-Signal von ORC4 fast die gesamte Galaxie abdeckte und zehnmal heller war als üblich. Dieses Gas zeigte auch ungewöhnlich hohe Geschwindigkeiten, was auf eine intensive Aktivität hindeutet.
Basierend auf einem Computermodell glauben die Forscher, dass vor etwa einer Milliarde Jahren die Galaxie im Zentrum von ORC4 eine kurze, aber heftige Phase der Sternentstehung durchlief. Diese "Sternexplosion" führte zur Bildung großer, leuchtender Sterne, die schnell erloschen und als Supernovae explodierten. Diese Abfolge von Explosionen erzeugte einen kräftigen galaktischen Wind, der Gas aus der Galaxie stieß. Wenn dieser Wind auf das dünnere Gas außerhalb der Galaxie traf, entstand eine Schockwelle. Die Radioteleskope erfassen nun diese riesige, verlangsamte Schockwelle, die vor einer Milliarde Jahren entstanden ist.
Die Forscher argumentieren, dass innerhalb dieser Schockwelle schnell bewegte Elektronen entlang magnetischer Feldlinien spiralförmige Bewegungen ausführen und dabei Synchrotronlicht erzeugen. Dies erklärt die beobachteten Radiowellen des ORC4. Das Modell sagt auch voraus, dass der galaktische Wind am Ende seiner Reise zurück zur Galaxie fallen und dabei eine zweite Schockwelle erzeugen kann. Diese könnte weitere Sauerstoffatome ionisieren und die ungewöhnliche Produktion von OII-Licht erklären.
Obwohl das OII-Licht nur ein Zehntel der Größe des Radiokreises ausmacht, glauben die Forscher, dass eine Verbindung zwischen den beiden besteht. Die Ursache für die intensive Sternentstehung bleibt jedoch ungeklärt. Eine Vermutung ist, dass sie durch die Fusion von Galaxien ähnlicher Größe ausgelöst wurde, was Gaswolken komprimiert und die Sternbildung entzündet. Das Team plant, sein Modell weiter zu verfeinern, indem es ORC4 genauer mit dem Keck-Teleskop untersucht und weitere ORCs mit dem Very Large Telescope in Chile analysiert.
Revolutionäre Erkenntnisse und Ausblicke
Die Bestätigung dieses Modells würde nicht nur das Rätsel der ORCs lösen, sondern auch neue Erkenntnisse über Sternexplosionen und ihre Auswirkungen liefern. ORCs könnten als "Relikte vergangener Ausflüsse" dienen, die es Astronomen ermöglichen, Gas weit außerhalb von Galaxien zu verfolgen. Dies hätte bedeutende Auswirkungen auf das Verständnis von vergangenen Gasausflüssen und könnte neue Perspektiven in der Astronomie eröffnen.
Insgesamt ermöglicht diese sensationelle Entdeckung einen faszinierenden Einblick in die Dynamik und Entwicklung des Universums. Die Erforschung der ORCs hat nicht nur unsere Vorstellung von Sternentstehung und Galaxienentwicklung erweitert, sondern könnte auch den Weg für weitere bahnbrechende Entdeckungen im Weltraum ebnen
Astronomen sind gespannt darauf, weitere Details zu entschlüsseln und die Grenzen unseres Verständnisses des Universums weiter zu erweitern.