Asteroiden als Taxi zum Mars? Forscher entwickeln einen überraschenden Plan für die Zukunft

Mit Asteroiden als Zwischenstopp und Schutz sollen wir bald zum Mars reisen können. Diese Idee könnte die Raumfahrt revolutionieren!

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Schonmal auf einem Asteroiden gereist? Wahrscheinlich nicht. Das könnte sich aber nach den Plänen einiger Wissenschaftler bald ändern.

Eine Reise zum Mars ist das große Ziel der Weltraumforschung – und Forscher haben nun eine revolutionäre Idee: Asteroiden sollen als „Raumfähren“ dienen, die es uns ermöglichen, zwischen den Planeten hin- und herzureisen. Der Clou daran? Statt riesiger Raketen könnten Asteroiden, die ohnehin nah an Erde, Mars und sogar Venus vorbeiziehen, als „Hopping-Punkte“ auf dem Weg zu unseren Nachbarplaneten dienen. Ein Team ukrainischer Wissenschaftler sieht in diesem Konzept eine natürliche, praktische Lösung für zukünftige Weltraummissionen.

Warum der Mars für Astronauten bisher unerreichbar ist

Marsreisen stehen weit oben auf der Agenda der NASA und anderer Weltraumorganisationen. Ein Flug zum Mars würde aber gigantische Mengen an Sauerstoff, Wasser und anderen Ressourcen erfordern, um das Leben der Astronauten zu sichern. Und das ist nicht alles: Die Raumfahrer wären während der langen Reise enorm hohen Strahlungswerten ausgesetzt – eine gesundheitliche Belastung, die schnell an die Grenzen des Zumutbaren stößt. Gleichzeitig führt die Schwerelosigkeit über Monate zu Muskel- und Knochenschwund und schwächt das Herz-Kreislauf-System.

Ein ukrainisches Forscherteam um A.S. Kasianchuk und V.M. Reshetnyk von der Universität Kiew hat nun eine faszinierende Lösung entwickelt: Die Wissenschaftler analysierten die Flugbahnen von über 35.000 erdnahen Asteroiden. Das Ergebnis? Rund 120 dieser Asteroiden passieren regelmäßig Erde, Venus und Mars und könnten als „Weltraumbusse“ dienen, die uns auf direktem Weg zwischen den Planeten befördern könnten.

NEOs als natürliche Weltraum-Taxis? So soll’s gehen

Diese sogenannten NEOs (Near Earth Objects) fliegen ohnehin ständig durch unser Sonnensystem und könnten wie „Taxis“ genutzt werden. Das würde die Reisezeit erheblich verkürzen – auf rund 180 Tage für einen Flug von der Erde zum Mars! Asteroiden könnten dabei nicht nur den Transport zwischen den Planeten beschleunigen, sondern auch als Schutzhülle gegen Strahlung dienen, vor allem, wenn sich Astronauten auf oder unter der Oberfläche des Asteroiden aufhalten könnten.

Diese Reise per Asteroiden wäre also nicht nur schnell, sondern auch sicherer als ein monatelanger Aufenthalt im offenen Weltraum. Allerdings gibt es noch Herausforderungen, die gelöst werden müssen, bevor die Asteroiden-„Fähren“ tatsächlich starten können.

NASA auf der Suche nach weiteren Asteroiden-Kandidaten

Das Forscherteam aus der Ukraine hat eine erste Liste an potenziellen Asteroiden für den Weltraum-Transfer erstellt. Doch das ist erst der Anfang: Mit der fortlaufenden Entdeckung neuer NEOs, beispielsweise durch die NASA-Mission NEO Surveyor, könnte diese Liste noch um ein Vielfaches wachsen. Ziel der NASA ist es, über 90 Prozent aller erdnahen Objekte, die größer als 140 Meter sind, zu identifizieren und ihre Flugbahnen zu analysieren.

Diese „Asteroiden-Datenbank“ wäre die Grundlage, um jederzeit auf das passende Himmelsobjekt zugreifen zu können und die sicherste, schnellste Verbindung zwischen den Planeten zu wählen.

Herausforderungen auf dem Weg zur Asteroiden-Fähre

Nicht jeder Asteroid ist als Raumfähre geeignet. Die Größe und Nähe zu den Zielplaneten müssen berücksichtigt werden. Auch die Aufenthaltsdauer der Astronauten auf dem Asteroiden selbst ist entscheidend: Je kürzer die Zeit im offenen Weltraum, desto weniger gesundheitliche Risiken durch Strahlung und Mikrogravitation.

Falls es gelingt, ein passendes Objekt zu finden, könnte dieses sogar als „Tankstelle“ für den Rückweg zur Erde dienen – und im besten Fall die Oberfläche des Asteroiden als Strahlenschutz für die Astronauten nutzen. Doch obwohl der Weg noch lang ist, könnte das Konzept des „Asteroiden-Hoppings“ langfristig eine praktische und kostensparende Lösung sein.

Zukunftsvision: Günstiger, umweltfreundlicher und sicherer ins All?

Die Forschung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch die Idee der Asteroiden-Fähren hat enormes Potenzial. Die Nutzung natürlicher Ressourcen im Weltraum könnte helfen, Kosten und Umwelteinflüsse von Weltraummissionen zu reduzieren und den Weg ins All sicherer zu gestalten.

Die Idee mag verrückt klingen, könnte aber eine Antwort auf die großen Herausforderungen der interplanetaren Raumfahrt sein – und das Interesse an Marsreisen noch weiter anheizen!