Waldbrände in Bolivien: Trockenhein und extreme Hitze!
Im Nordwesten Boliviens wüten schwere Waldbrände. Bereits 50.000 ha Waldfläche sind bereits verbrannt, die Region ist allerdings nur sehr dünn vom Menschen besiedelt. Wir beleuchten die Ursache der Waldbrände und gehen der Frage nach, ob Waldbrände in Zeiten des Klimawandels immer häufiger werden oder nicht.
Nachdem die Welt wochenlang von schweren Waldbrände in Kanada in Atem gehalten wurde, kommt es nun in Südamerika, nämlich im Nordwesten Boliviens zu Waldbränden. Das Global Disaster Alert and Coordination System (GDACS) stuft die Walbdrände in die Alarmstufe rot ein. Das Feuer wurde am 16. November zum ersten Mal detektiert und die in Brand gesetzte Fläche stieg seitdem von 20.000 auf 50.000 ha an. Obgleich von den Waldbränden nur weniger als 1000 Menschen direkt betroffen sind, sind die Auswirkungen auf die umliegenden Ökosysteme enorm.
Begünstigt werden die Waldbrände von extremer Trockenheit. Das Klima in Bolivien unterscheidet sich zwischen stark zwischen der West- und Ostseite, die von einer langen Gebirgskette, dem Cordillera Occidental, getrennt werden. Im Westen Boliviens herrscht arides Klima. Aufgrund der ablandigen Ostwinde und des kalten aufquellenden Wassers am östlichen Rand der El Nino Southern Oscillation (ENSO) herrscht hier über das gesamte Jahr Trockenheit.
Im Westen und Nordwesten Boliviens, regnet es jedoch üblicherweise vor allem in dem Sommermonaten, die auf der Südhalbkugel von Dezember bis Februar reichen, sehr ergiebig. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt je nach Region zwischen 1000 und 2500 mm. In diesem Jahr fallen die Niederschläge aber gering aus, sodass die Wälder von extremer Trockenheit geplagt sind und daher anfällig für Waldbrände.
Als subjektiver Betrachter kann man im aktuellen Jahr durchaus dein Eindruck erhalten, dass Waldbrände auf der gesamten Welt immer häufiger, immer extremer werden. Dieses Empfinden wird zum einen gestärkt von dem Einfluss der sozialen Medien, die dafür sorgen, dass man heutzutage kaum einen großen Waldbrand oder generell kaum ein extremes Ereignis "verpasst". Zum anderen deuten aber auch die Messwerte an, dass die durch Waldbrände verbrannte Fläche in den vergangenen Jahren außergewöhnlich hoch ist. Eine direkte Kausalität zur globalen Erwärmung zu knüpfen, schwierig. Die Waldbrandgefahr hängt in erster Linie nicht von der Temperatur ab, sondern von der Luft- und Bodenfeuchte. Auch externe (nichtmeteorologische Faktoren) Faktoren wie bewusste oder unbewusste Brandstiftung spielen eine große Rolle.