Heftige Unwetter in Südtirol sorgen für schwere Schäden!
Am vergangenen Wochenende haben schwere Unwetter in Teilen von Südtirol für große Schäden gesorgt. Dabei wurden Brücken von einer Sturzflut mitgerissen und Autos von Geröllmassen verschüttet.
Einzelne starke Gewitter haben am Wochenende in Teilen der italienischen Provinz Südtirol gewütet. Besonders betroffen war dabei das bei Touristen beliebte Pustertal nahe der österreichischen Grenze.
Das Hauptproblem bei den Gewittern war der intensive Starkregen in kurzer Zeit. Dadurch kam es zu Sturzfluten, Schlamm- und Gerölllawinen. In den Unwettern im oberen Pustertal fielen bis zu 50 Liter pro Quadratmeter und es gab südtirolweit wieder über 500 Blitze. Dabei wurden unterhalb des Grödner Jochs, einem Gebirgspass östlich von Bozen, vier Autos unter den Geröllmassen begraben. Nach Angaben der Feuerwehr wurde zum Glück niemand verletzt.
Brücken mitgerissen
Im Osten Südtirols gab es in Olang eine heftige Sturzflut. Der sonst so beschauliche Furkelbach entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem reißendem Strom, der mehrere Holzbrücken mitriss, wie auf mehreren Videos in den sozialen Medien zu erkennen war.
Außerdem wurden in der Gegend mehrere Straßen und Gebäude durch Schutt und Schlamm blockiert, wie die Südtiroler Feuerwehr am frühen Sonntagmorgen mitteilte. In der Gegend wurden zudem mehrere Straßen und Gebäude durch Schutt und Schlamm blockiert.
Die Gewitter reihen sich in eine Reihe von Unwettern in Norditalien in diesem Juli ein. Laut dem Südtiroler Landesmeteorolgen Dieter Peterlin wurden im Juli bis jetzt in der Provinz landesweit 21000 Blitze registriert. "Der Durchschnitt wären 10.000 Blitze“, sagt Peterlin.
Ursachen der Unwetter
Doch nicht nur in Südtirol, auch in der Poebene gab es in den vergangenen Wochen schwere Unwetter. Hier wurde im Juli schon zweimal europäische Geschichte geschrieben. Das bisher größte Hagelkorn in Europa wurde am 19. Juli mit 16 cm Durchmesser dokumentiert, doch schon wenige Tage später wurde dieser Rekord wieder in den Schatten gestellt. Am Montag letzter Woche, dem 24. Juli, fiel in Azzano Decimo, einer Gemeinde etwa 70 km nordöstlich von Venedig, ein 19 Zentimeter großer Eisklotz vom Himmel.
Dabei sind heftige Gewitter und Unwetter an sich nichts neues und hat es auch früher schon gegeben. Doch die Wetterlagen mit Extremwetter werden mehr, wie auch eine Untersuchung GeoSphere Austria (früher ZAMG) im Jahr 2020 ergab. Vor allem im Süden und Osten Europas ist seit dem Jahr 2000 eine Zunahme des Gewitterpotentials von 30 bis 50 Prozent erkennbar.
Dabei habe ich in einem früheren Artikel schon erklärt, wie die extreme Hitzewelle am Mittelmeer die jüngste Gewitterserie im Alpenraum und in Norditalien beeinflusst hat. Vereinfacht gesagt liefert das rekordwarme Mittelmeer den Treibstoff für die schweren Unwetter.
Weil zudem in Mitteleuropa eher kühles Tiefdruckwetter vorherrscht, sind die Luftdruckunterschiede auf dem europäischen Kontinent derzeit besonders groß. Damit verbunden ist eine große Windscherung in der Höhe mit optimalen Bedingungen für heftige Gewitterentwicklungen.