Globale Tragödie: Eine Milliarde Mahlzeiten werden weltweit verschwendet, während 700 Millionen Menschen hungern

Am Internationalen Tag der Abfallvermeidung machte ein neuer Bericht der Vereinten Nationen auf eine Tragödie aufmerksam: Jedes Jahr werden Millionen Tonnen von Lebensmitteln verschwendet, während Hunderte von Millionen Menschen immer noch hungern müssen.

Lebensmittelabfälle
Jedes Jahr werden auf unserem Planeten Millionen von Tonnen an Lebensmitteln verschwendet, von der Ernte bis zum Hausmüll.

Im Jahr 2022 wurden mehr als eine Milliarde Mahlzeiten pro Tag auf der Welt verschwendet, während 783 Millionen Menschen hungerten und ein Drittel der Menschheit von Ernährungsunsicherheit betroffen war. Diese Information ist das Hauptthema des Food Waste Index Report 2024, der letzten Mittwoch (27.) vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlicht wurde.

Der Bericht wurde im Vorfeld des Internationalen Zero Waste Day veröffentlicht, der am 30. März begangen wird, um die Weltbevölkerung auf diese globale Tragödie aufmerksam zu machen. Rund 19 Prozent der den Verbrauchern zur Verfügung stehenden Lebensmittel werden weltweit verschwendet. Von diesen verschwendeten Lebensmitteln fallen 60 Prozent in Haushalten an, 28 Prozent bei Lebensmitteldienstleistern und 12 Prozent der Verschwendung entfallen auf den Einzelhandel.

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Neben der Verschwendung von Lebensmitteln, die dem Verbraucher zur Verfügung stehen, wird diese ernstzunehmende Statistik durch etwa 13 % der Lebensmittel, die in der Lieferkette von der Ernte bis zum Verkauf verloren gehen, noch verschärft, wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt.

Der Bericht weist darauf hin, dass die große Menge an Lebensmittelabfällen nicht nur ein Problem der reichen Länder ist, der Unterschied bei den Lebensmittelabfällen in den Haushalten zwischen Ländern mit hohem, mittlerem bis hohem und mittlerem bis niedrigem Einkommen beträgt nur 7 Kilo pro Kopf.

Die größten Unterschiede ergeben sich beim Vergleich der Abfallmengen zwischen Land- und Stadtbevölkerung. In Ländern mit mittlerem Einkommen wird in ländlichen Gebieten weniger Abfall produziert, was wahrscheinlich auf die Wiederverwertung von Futter für Haus- und Nutztiere sowie auf die häusliche Kompostierung zurückzuführen ist, eine Praxis, die jetzt auch in städtischen Zentren gefördert wird.

Jeder Mensch verschwendet jedes Jahr durchschnittlich 79 kg Lebensmittel. Dies entspricht 1,3 Mahlzeiten pro Tag für alle Menschen auf der Welt, die von Hunger betroffen sind, heißt es in dem neuen Bericht.

"Lebensmittelverschwendung ist eine globale Tragödie. Millionen werden heute hungern, weil weltweit Lebensmittel verschwendet werden", sagte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des UNEP, und erklärte, dass sich dieses Problem nicht nur auf die Weltwirtschaft auswirkt, sondern auch den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt verschärft und zur zunehmenden Umweltverschmutzung beiträgt.

Lebensmittelverschwendung und Klimawandel

Der Bericht stellt fest, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Temperatur und dem Ausmaß der Lebensmittelverschwendung besteht. Wärmere Länder scheinen ein höheres Ausmaß an Lebensmittelverschwendung pro Kopf in den Haushalten zu verzeichnen, was wahrscheinlich mit dem vermehrten Verzehr von frischen Lebensmitteln, die weniger essbare Teile enthalten (z. B. Obstschalen), und auch mit dem Mangel an guten Kühl- und Lebensmittelkonservierungssystemen zusammenhängt.

Perioden mit sehr hohen Temperaturen, wie Hitzewellen, und auch starke Dürren erschweren die sichere Lagerung, Verarbeitung, den Transport, den Verkauf und die Konservierung von Lebensmitteln, weshalb die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln während dieser extremen Wetterperioden in der Regel viel höher ist.

Die Daten zeigen auch, dass Lebensmittelverluste und -abfälle zwischen 8 und 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmachen, fast fünfmal mehr als der Luftfahrtsektor. Neben den Emissionen ist diese Verschwendung auch mit einem erheblichen Verlust an biologischer Vielfalt verbunden, da natürliche Landschaften in Plantagen umgewandelt werden, und mit einem Verlust für die Weltwirtschaft in Höhe von rund 1 Milliarde Dollar.