Gefahr für Zimmerpflanzen: Warum Obst in der Küche ihre Lebensdauer verkürzt

Zimmerpflanzen und Schnittblumen sorgen für ein gemütliches Ambiente in der Küche. Doch ein häufiger Fehler kann ihre Haltbarkeit drastisch verkürzen. Experten warnen vor einem unscheinbaren, aber schädlichen Einfluss, der vielen nicht bewusst ist.

küche, pflanzen, gefahr
Nicht jede Pflanze sollte in der Küche an jeder Stelle stehen.
Leon Beurer
Leon Beurer Meteored Deutschland 4 min


Pflanzenliebhaber achten meist darauf, dass ihre Zimmerpflanzen genügend Licht und Wasser bekommen und nicht zu nah an Heizquellen stehen. Doch kaum jemand denkt daran, dass auch reifendes Obst ihre Lebensdauer verkürzen kann. Der Grund liegt in einem natürlichen Pflanzenhormon namens Ethylen, das von vielen Früchten während des Reifeprozesses abgegeben wird. Diese Substanz beschleunigt nicht nur den Verderb anderer Lebensmittel, sondern hat auch einen schädlichen Einfluss auf bestimmte Pflanzen. Besonders empfindlich sind blühende Zimmerpflanzen und Schnittblumen, die in der Nähe von Obstschalen stehen.

Ethylen: Der stille Pflanzenkiller

Ethylen ist in der Floristik als "stiller Killer" bekannt, weil es die Haltbarkeit von Blumensträußen und Topfpflanzen erheblich reduziert. In Supermärkten werden daher blühende Pflanzen nicht in der Nähe der Obst- und Gemüseabteilung aufgestellt.

Zuhause passiert jedoch genau das Gegenteil: Eine dekorative Vase mit Frühlingsblumen wie Narzissen steht oft direkt neben einem Korb mit Äpfeln, Bananen oder Tomaten. Diese Früchte setzen große Mengen Ethylen frei, was dazu führt, dass Blumen schneller verwelken, Knospen sich nicht mehr richtig öffnen oder Blütenblätter durchscheinend und welk werden. Auch viele beliebte Zimmerpflanzen wie Orchideen, Geranien oder Azaleen reagieren empfindlich auf dieses Gas.

Welche Pflanzen besonders betroffen sind

Während einige Pflanzen Ethylen problemlos tolerieren, gibt es viele Arten, die äußerst empfindlich darauf reagieren. Dazu gehören nicht nur klassische Schnittblumen wie Rosen oder Lilien, sondern auch eine Vielzahl von Zimmerpflanzen. Wer bemerkt, dass seine Pflanzen trotz guter Pflege schnell vergilben, Blätter abwerfen oder schlapp wirken, sollte prüfen, ob sie in unmittelbarer Nähe zu einer Obstschale stehen. Besonders stark betroffen sind Pflanzen mit zarten Blüten oder dünnen Blättern, da sie das Gas schneller aufnehmen und darauf mit vorzeitigem Welken oder Blattfall reagieren.

Symptome und Anzeichen für Ethylenschäden

Pflanzen, die Ethylen ausgesetzt sind, zeigen oft klare Symptome, die jedoch nicht immer sofort mit der Ursache in Verbindung gebracht werden. Neben einer verkürzten Haltbarkeit von Schnittblumen können sich Blätter verfärben, Blütenblätter transparent wirken oder Knospen gar nicht erst aufgehen. Manche Pflanzen werfen ihre Blätter ab oder wirken trotz feuchter Erde ausgetrocknet. Besonders auffällig ist dieses Phänomen bei Rosen, deren Blütenblätter plötzlich dunkle Adern entwickeln und vertrocknet aussehen. Wer seine Pflanzen lange gesund erhalten möchte, sollte darauf achten, dass sie nicht in unmittelbarer Nähe zu ethylenproduzierenden Früchten stehen.

Wie sich die Lebensdauer von Pflanzen verlängern lässt

Um zu verhindern, dass Zimmerpflanzen und Schnittblumen durch Ethylen beeinträchtigt werden, hilft es, ihre Umgebung bewusst zu gestalten. Eine einfache Lösung besteht darin, Pflanzen und Obst voneinander zu trennen. Statt einer Vase mit Frühlingsblumen auf dem Küchentisch neben der Obstschale empfiehlt es sich, sie an einem separaten Platz aufzustellen.


Besonders empfindliche Pflanzen sollten zudem regelmäßig auf Anzeichen von Ethylenschäden überprüft und gegebenenfalls an einen anderen Standort versetzt werden. Wer diese einfache Regel beachtet, kann sich deutlich länger an gesunden Zimmerpflanzen und frischen Blumen erfreuen.