Faszinierende Wolkenstraßen über dem Gelben Meer zwischen China und Korea! Wie kommt es zu diesem Phänomen?
Über dem Gelben Meer zwischen China und Korea gab es faszinierende Wolken, die sich in langen Straßen anordneten und so ein faszinierendes Muster erzeugten. Das Phänomen gibt es auch in anderen Regionen der Erde. Wie kommt es zu solchen sehenswerten Wolkenstraßen?
Wolken kennt jeder und je nach Wolkenart und Sicht des Betrachters sind diese unterschiedlich faszinierend. Ein trüber und durchweg bedeckter Himmel macht sicherlich weniger her als zum Beispiel eine imposante Gewitterwolke (Cumulonimbus) am sonst blauen Himmel.
Was sind Wolkenstraßen?
Bei Wolkenstraßen ordnen sich Cumulus- oder auch Stratocumulus Wolken hintereinander in lang gezogenen Bändern an. Sie entstehen in der Troposphäre, wenn beispielsweise kalte, trockene Luft vom Land über den vergleichsweise warmen Ozean strömt und Feuchtigkeit aufnimmt.
Auf dem Gelben Meer zwischen China und der koreanischen Halbinsel konnten diese beeindruckenden Wolkenstraßen jetzt bewundert werden. Die abwechselnd bewölkten und wolkenfreien Abschnitte entstehen durch Zirkulationen in der unteren Troposphäre in einer Höhe von 400 bis 2000 Metern.
Wo die warme und feuchte Luft aufsteigt, kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich Wolken. Dort wo abgekühlte Luft neben den Wolken absinkt, ist der Himmel wolkenfrei. Auf dem Gelben Meer entstanden so über dem relativ warmen Ozean Cumuluswolken, die sich in Hunderte Kilometer langen Straßen formierten.
Die Wolkenreihen treten bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit und geeigneter Windstärke von 34-45 Kilometer pro Stunde in 1000 Meter Höhe auf. Dabei sind die Wolkenstraßen nahezu parallel zur Windrichtung ausgerichtet, wobei die einzelnen Reihen an Straßen erinnern. Sie sind auf Satelittenbildern besonders gut zu erkennen.
Da die Wolken nicht hochreichend sind bringen sie keinen Niederschlag und sind meist an Hochdruckwetterlagen gebunden. Damit wird die vertikale Erstreckung der Wolken meist durch eine Inversion begrenzt.
"Artic Outbreak" und der Golf von Mexiko
Besonders eindrucksvolle Wolkenstraßen entstehen über dem Golf von Mexiko während eines sogenannten "Artic Outbreak" in Nordamerika. Dabei werden extrem kalte Luftmassen bis weit in südliche Breiten befördert. Die Ursache liegt im sogenannten Polarwirbel, der sich im Winter normalerweise mit seinem Zentrum über der Arktis befindet.
Schwächt sich der Polarwirbel aber ab, oder teilt sich sogar, dann fangen die Teilwirbel an zu taumeln und werden häufig in südlichere Breiten abgedrängt. Die Folge sind starke Kaltlufteinbrüche. Da in Nordamerika keine Gebirge in West-Ost Richtung verlaufen (wie die Alpen in Europa!) können die arktischen Luftmassen bis weit in den Süden des Kontinents vordringen.
Erreicht die eisige Luft auch den warmen Golf von Mexiko, so entstehen über dem Meer diese faszinierenden und beeindruckenden Wolkenstraßen auf Hunderten von Kilometern parallel zur Windrichtung von Nord nach Süd.