Ausblick Raumfahrt: Diese Raketen starten 2024 in den Weltraum
Auch im Jahr 2024 gibt es wieder ambitionierte Raketenstarts. Mit Ariane 6, Vulcan Centaur, Vega C, New Glenn und der Starship-Rakete wetteifern gleich mehrere Unternehmen um den Transport von Satelliten in die Erdumlaufbahn.
Im Jahr 2024 stehen erneut ehrgeizige Ziele für Raketenstarts an. Mit den Jungfernflügen der Ariane 6, Vulcan Centaur, Vega C, New Glenn und der Starship-Rakete verspricht auch das kommende Jahr, Raumfahrtgeschichte zu schreiben. Aufgrund des Ausbaus von Satellitennetzen besteht derzeit ein ungedeckter Bedarf an Trägerraketen, weshalb gleich mehrere Unternehmen um den neuen Markt konkurrieren.
Die geplante Erstmission der Ariane-6-Rakete, mit der Europas seine Unabhängigkeit von USA und Russland im Weltraum beweisen will, ist auf die Zeit zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli angesetzt.
2014 wurde das Projekt als Antwort auf die aufstrebende Falcon 9 von SpaceX gestartet, mit dem Ziel, kosteneffizienter als der neue Konkurrent zu sein.
Die Ariane 6, die auf der Ariane 5 basiert, soll durch innovative Produktionsmethoden nur noch halb so viel wie ihre Vorgängerin kosten. Mit zwei verfügbaren Versionen plant man bereits vor dem Erstflug 28 Starts, um Nutzlasten in verschiedene Umlaufbahnen zu transportieren. Neben dem Start liegt die Schwierigkeit darin, die Produktion von zwei auf neun Trägerraketen pro Jahr zu steigern. "Es ist eine echte industrielle Herausforderung", so der Vorstandsvorsitzende Martin Sion zum Umstieg.
Die Rakete Vega C von Avio war nach einem Fehlschlag seit Dezember 2022 für weitere Flüge gesperrt. Ursache war das Versagen einer Triebwerksdüse, was eine Neukonstruktion erforderte. Der Zwischenfall zwang die ESA, auf SpaceX für Satellitenstarts auszuweichen. Laut der ESA ist ein Neustart von Vega C im vierten Quartal 2024 geplant. Avios Rückkehr ins Flugwesen wird eng überwacht, da Vega C eine Schlüsselrolle für Europas Raumfahrt spielt.
Die Rakete Vulcan Centaur von der United Launch Alliance (ULA) soll die alten Systeme Atlas V und Delta IV ersetzen. ULA plant, nach den ersten Flügen die Booster der ersten Stufe zu bergen und wiederzuverwenden, was die Vulcan-Plattform im Vergleich zu den Vorgängern erschwinglicher machen soll.
Vulcan Centaur kann bis zu 27,2 Tonnen Last in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern. Der erste Start ist für Anfang Januar geplant und umfasst eine ehrgeizige Mission, bei der eine private Mondlandefähre transportiert wird. Eine zweite Mission mit dem Raumschiff Dream Chaser von Sierra Space ist für das zweite Quartal 2024 vorgesehen, um die Internationale Raumstation zu versorgen.
Nachdem die ersten beiden Flüge in der vollintegrierten Konfiguration mit Explosionen endeten, wird SpaceX 2024 weitere Tests für die Megarakete Starship durchführen. Die 121 Meter hohe Starship ist die größte und leistungsstärkste jemals gebaute Rakete.
Die NASA verfolgt ihre Entwicklung genau und hat eine Version von Starship als Mondlandegerät für die Artemis-Missionen zum Mond beauftragt. Der nächste Start könnte in wenigen Wochen erfolgen, allerdings ist die Genehmigung der Federal Aviation Administration Voraussetzung dafür.
Auch für die schwere Trägerrakete New Glenn von Blue Origin könnte es 2024 ins Weltall gehen. Blue Origin, unter der Leitung von Amazon-Gründer Jeff Bezos, transportiert bereits Touristen mit der Suborbitalrakete New Shepard ins All. Das Unternehmen arbeitet jedoch auch an der größeren Rakete New Glenn, die 98 Meter hoch ist und 45 Tonnen Nutzlast in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern kann – etwas weniger als die Falcon Heavy von SpaceX mit 63,8 Tonnen.
Blue Origin plant einen ersten Flug im Jahr 2024, wobei einer der ersten Flüge die NASA-Sonde EscaPADE zur Erforschung der Mars-Magnetosphäre befördern wird. Zudem ist New Glenn ein zentraler Bestandteil des von der NASA für die Mondmission Artemis 5 bestellten Mondlandesystems. Auch New Glenn sollen in Teilen wiederverwendbar sein.